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Notenspur ehrt Gert Triller – Großzügiger Kranfahrer unterstützt Notenspur-Verein über seinen Tod hinaus

PM Leipziger Notenspur-Initiative 06.04.2016 

Gert Triller, ein Leipziger Bürger, ist im Oktober 2015 nach längerer Krankheit 81-jährig verstorben. Was selbst die Notenspur-Initiative nicht wusste: Er hat den gemeinnützigen Notenspur-Förderverein in seinem Testament als Teilerben eingesetzt.

Überraschend ist das Testament zugunsten der Notenspur auch deshalb, weil Gert Triller nach den wenigen Kenntnissen, die wir über ihn haben, kein passionierter Musikliebhaber war. Zudem hätte er durchaus mehr von seinem zurückgelegten Geld für sich nutzen können, wenn er nicht so sparsam gelebt hätte. „Wir finden es großartig, dass Herr Triller angesichts des herannahenden Lebensendes ein großzügiges Vermächtnis hinterlassen und nicht zuerst an sich gedacht hat, sondern Vorkehrungen getroffen hat, dass seine Hinterlassenschaft Gutes in seiner Stadt bewirkt.“ – so Notenspur-Vorsitzender Werner Schneider.

Der Verein kann das Erbe sehr gut brauchen, denn es gibt eine lange Liste von Projekten, die dem Verein am Herzen liegen und die ohne öffentliche Förderung auskommen müssen. Dazu gehören Projekte mit Kindern und Jugendlichen, neue Wege in der Erinnerungskultur, Vorhaben zur jüdischen Musikkultur, Projekte zur Integration von Migranten und die 2. Notenspur-Nacht der Hausmusik im November 2016. Für diese Projekte soll das Erbe von Gert Triller in diesem und den nächsten beiden Jahren sparsam und wirkungsvoll eingesetzt werden.

Weil der Notenspur-Verein den Entschluss von Gert Triller mit Hochachtung und Dankbarkeit sieht, ehrt er ihn auf verschiedene Weise. Dies ist dem Verein umso mehr ein Anliegen, als Gert Triller keine Nachkommen hat, die die Erinnerung an ihn wachhalten könnten.

Auf dem Knauthainer Friedhof wurde seiner an dem Urnenfeld, an dem er bestattet ist, gedacht mit Blumen, Kerzen, kurzen Texten und – wie es sich für die Notenspur gehört – Musik. Im Sommer plant der Notenspur-Verein gemeinsam mit dem Leipziger Musikpavillon, dem unbekannten Leipziger mit dem großen Herzen für die Notenspur ein Kaffeekonzert im Grünen zu widmen.

Bis dahin wird intensiv zu Gert Triller recherchiert. Bisher ist bekannt, dass er fast sein ganzes Leben beim Schwermaschinenkombinat TAKRAF gearbeitet hat. Dort war er jahrzehntelang verantwortlich für die Transporte der Schwerlastkräne DDR-weit und auch über die Grenzen hinaus, oft auch selbst als Fahrer. Aufgerufen sind ehemalige Betriebskollegen oder Nachbarn seiner Kleingartenanlage, dabei zu helfen, dass wieder das konturenreiche Bild eines ganz „normalen“ Leipzigers entsteht, der nie im Rampenlicht stand und dennoch auch über seinen Tod hinaus Gutes für Leipzig bewirkt.

 

 

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Foto: Gert_Triller_Friedhof_IMG_2422cd_Foto_E.Leinhosz_sm.jpg

Abdruck frei, Rechte bei Notenspur-Förderverein e.V.

Titel: Notenspur-Gedenken für Gert Triller auf dem Knauthainer Friedhof. Foto: Elke Leinhoß