Leipziger Notenspur Leipziger Notenspur Leipziger Notenspur

Notenspur-Salons 2010

Reizvolle Verbindung von musikalische Entdeckungen, Geselligkeit und Gespräch an den Wirkungsstätten berühmter Leipziger Komponisten

Nach den ausverkauften Notenspur-Salons im vergangenen Jahr folgt im März 2010 die Zweitauflage dieser erfolgreichen Veranstaltungsreihe. 2009 starteten die Salons in den drei Komponistenhäusern der Romantik. Diesmal sind mit Bach, Mendelssohn, Schumann, Wagner und Grieg alle „Leipziger“ Komponisten mit einem Salon vertreten, deren Erbe von aktiven Vereinen lebendig gehalten wird.

Die Salons finden in authentischen Komponistenstätten des musikhistorischen Rundweges Leipziger Notenspur statt, die nur wenige Gehminuten voneinander entfernt liegen. Nirgends sonst auf der Welt wäre das möglich. Nicht nur durch die außergewöhnlichen Orte, sondern auch durch den besonderen Charakter unterscheiden sich die Notenspur-Salons von einem „normalen“ Konzert. Die Salons verbinden musikalische Entdeckungen mit Geselligkeit und Gespräch. Bei einem Glas Sekt oder Tee starten sie in allen fünf Häusern – Bach-Museum, Mendelssohn-Haus, Schumann-Haus, Alte Nikolaischule und Grieg-Begegnungsstätte – parallel am 28. März 2010, 15 Uhr. Im Mendelssohn-Haus und der Grieg-Begegnungsstätte wird es im April eine Wiederholung geben.

Die Notenspur-Salons finden unter dem Dach der Leipziger Notenspur-Initiative statt, die die verschiedenen Epochen des außergewöhnlichen Leipziger Musikerbes verknüpft und erlebbar macht. Alle Veranstaltungsorte sind Stationen der Leipziger Notenspur, die ab 2011 die wichtigsten Wohn- und Schaffensstätten berühmter Komponisten im Stadtbild sichtbar miteinander verbindet.

Im 19. Jahrhundert waren musikalische Salons gesellschaftlich-gesellige Zirkel, die dem Ideenaustausch, der Kulturpflege und der Talenteförderung dienten. Der Notenspur-Salon in der Alten Nikolaischule, der gemeinsam vom Richard-Wagner-Verband Leipzig und der Richard-Wagner-Gesellschaft Leipzig 2013 gestaltet wird, greift Letzteres auf. Richard Wagner ist hier zur Schule gegangen, Kein Wunder also, dass der junge Wagner in der Alten Nikolaischule im Mittelpunkt steht. Der musikalische Bogen spannt sich von Liedern und Arien Wagners bis hin zu Klavierimprovisationen zu Wagner-Themen. Im Schumann-Haus treffen zwei musikalische Jubilare aufeinander: der Gewandhauskapellmeister Carl Reinecke (100. Todestag) und sein musikalisches Vorbild Robert Schumann (200. Geburtstag).

Musikalische Entdeckungen gibt es auch im Salon bei Mendelssohn zu erleben. Hier berichten die Musiker, mit welchen Überraschungen die Einstudierung der musikalischen Raritäten von Carl Gottlieb Reißiger und Josef Labor – Zeitgenossen von Mendelssohn bzw. Grieg – bei ihnen verbunden war. Nicht nur die Musik der beiden Komponisten ist interessant, sondern auch ihre Lebensgeschichten. Geschichten werden auch im Grieg-Salon erzählt. Im Mittelpunkt des Salons stehen Märchen von Hans Christian Andersen. Das in der Biedermeierzeit sehr beliebte Papiertheater lässt die zauberhafte Welt seiner Märchen in Verbindung mit Liedern von Schumann und Grieg wieder auferstehen. Jeder Notenspur-Salon hat seinen eigenen Charakter. Im Barock lebte man noch viel stärker im Kirchenjahr. Deshalb steht beim Salon im Sommersaal des neueröffneten Bachmuseums am Palmsonntag Passionsmusik der Bachzeit im Mittelpunkt – eine ganz neue Seite innerhalb der Notenspur-Salons. Dabei wird auch Georg Philipp Telemann, der als Operndirektor, Kantor und Gründer des Collegium Musicum einen wichtigen Beitrag für die musikalische Entwicklung Leipzigs geleistet hat, den Salon mitgestalten.

Die Notenspur-Salons sind musikalische Werkstätten. Sie verbinden die Musik bedeutender Komponisten an deren Wirkungsorten mit einer neuartigen Form der Präsentation und geselligem Zusammensein. Cornelia Thierbach vom Mendelssohn-Haus bringt es auf den Punkt. „Kaffee und süße ‚Charakterstücke’ befördern die entspannte Atmosphäre.“ Dajana Trapp von der Leipziger Notenspur-Initiative schließt sich an: „Mit den Notenspur-Salons sind wir gleichzeitig näher am Original und näher am heutigen Empfinden. Der Charakter der Salons wird auch junge Leute begeistern, die sich von Frontalkonzerten in Konzerthäusern eher abgeschreckt fühlen.“ Jeder Salon trägt eine andere künstlerische Farbe, die durch den „Hauskomponisten“, den dort wirkenden Verein, die Interpreten und nicht zuletzt durch die Gäste geprägt wird. Nicht zuletzt sind sie Ausdruck einer neuen Gemeinsamkeit unter den Musikakteuren Leipzigs: Große und kleine Vereine ziehen an einem Strang, um unter dem Dach der Leipziger Notenspur die Musikstadt Leipzig gemeinsam voranzubringen.