Leipziger Notenspur Leipziger Notenspur Leipziger Notenspur

Europäisches Kulturerbe-Siegel – neue internationale Perspektive für die Leipziger Notenspur

Es gibt gute Nachrichten von der Kultusministerkonferenz (KMK) für die Leipziger Notenspur. Während die KMK auf ihrer Juni-Sitzung für die anderen beiden eigenständigen sächsischen Bewerbungen um einen Platz auf der Welterbeliste – Dresden-Hellerau und Görlitz – das Aus verkündete, hat sie der Leipziger Notenspur eine neue Perspektive eröffnet: eine Bewerbung für das Europäische Kulturerbe-Siegel.*

Grund für die Entscheidung ist, dass das Europäische Kulturerbe-Siegel besser zum Notenspur-Projekt passt. Während bei der Welterbeliste nur Baudenkmäler ausgezeichnet werden, können wir beim Kulturerbe-Siegel die Verbindung von Musik und gebauter Stadt, die das Kernanliegen der Notenspur ist, als Stärke einbringen. Außerdem geht es beim Europäischen Kulturerbe-Siegel nicht mehr hauptsächlich um Bewahrung des Kulturerbes, sondern gleichrangig auch um kulturelle Wertevermittlung und Einbeziehung der Bürger – d.h., um pädagogische Projekte für junge Leute, um innovative Veranstaltungen, die das Kulturerbe erlebbar machen, um Kulturtourismus, um die Initiative der Bürger für das kulturelle Erbe sowie  um einen interkulturellen Dialog  in europäischer Dimension.

Vieles davon gehört bereits jetzt zum Anliegen der Notenspur-Initiative. Notenspur-Initiator Werner Schneider ist froh über den Vorlauf und meint: „Wenn wir die Leipziger Notenspur nicht bereits sparten- und generationsübergreifend konzipiert hätten, müssten wir sie jetzt neu erfinden, um beim Europäischen Kulturerbe-Siegel erfolgreich zu sein.“ Der interdisziplinäre Ansatz der Notenspur war bisher in der Stadt umstritten. Jetzt zeigt sich, dass die Notenspur-Entwickler lediglich ihrer Zeit voraus waren. „Das soll bei Wissenschaftlern gelegentlich vorkommen“, meint der Physiker Werner Schneider lächelnd.

Da von jedem Land höchstens alle zwei Jahre eine Stätte des europäischen Kulturerbes mit dem Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet wird, sind die Plätze ähnlich rar wie für die UNESCO-Welterbeliste. Der Notenspur-Förderverein plädiert deshalb dafür, die außergewöhnliche Chance, die wir mit der Würdigung durch das oberste deutsche Kulturgremium haben, schnell zu nutzen. Auch der Freistaat Sachsen signalisiert Unterstützung. Die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Sabine von

Schorlemer, und der Sächsische Staatsminister des Innern, Markus Ulbig,

begrüßen ausdrücklich die Empfehlung einer Bewerbung der Leipziger Notenspur für das Europäische Kulturerbe-Siegel und meinen: „Auf diesem Wege könnte eine Epoche, in der die Komponisten der Welt in Leipzig zusammen kamen, ausgezeichnet werden.“

Teile der Leipziger Bewerbung für die UNESCO-Welterbeliste können in das neue Vorhaben einbezogen werden, denn Kern des Antrags bleibt das außergewöhnliche Musikerbe Leipzigs in seiner Verbindung mit originalen Inspirations- und Aufführungsorten der europäischen Musikgeschichte. Zugleich sind Erweiterungen erforderlich. Der vom Notenspur-Förderverein immer wieder angemahnte „Masterplan Notenspur“ ist jetzt ein Erfordernis der Bewerbung für das Europäische Kulturerbe-Siegel, um nicht nur Insellösungen, sondern ein Gesamtkonzept vorlegen zu können. Die bisher stiefmütterlich behandelten spartenübergreifenden Projekte wie z.B. Kleine Leipziger Notenspur und Leipziger Notenrad bedürfen nun besonderer Aufmerksamkeit.

 
* Vorläufer des Europäischen Kulturerbe-Siegels war eine Initiative mehrerer europäischer Staaten, die das Europäische Siegel geschaffen und ohne eine auf europäischer Ebene erfolgte Evaluation selbst vergeben haben. Auch Deutschland hat sich schließlich daran beteiligt und die Stätten des Eisernen Vorhangs und die Stätten der Reformation ausgewählt. Die Federführung für die Stätten des Eisernen Vorhangs liegt bei der Stiftung Berliner Mauer, so dass sich das Hauptinteresse mit der Berliner Mauer und deren Sturz verbindet. Jetzt ist das Europäische Kulturerbe-Siegel in neuem Format und mit neuem Gewicht geschaffen, mit einem transparenten Bewerbungsverfahren versehen und wird wie der Titel Europäische Kulturhauptstadt von der EU-Kommission verliehen – allerdings als ständige Auszeichnung. 2015 beginnt das reguläre Vergabeverfahren.

 

-----

Umfang der Pressemitteilung: 4243 Zeichen (einschl. Leerzeichen)

 

Nähere Informationen  zum Leipziger Notenspur-Projekt unter www.notenspur-leipzig.de

 

Anlagen, Abdruck frei:

DSC07941_Foto_Clemens_Wolf_sm.jpg

Bildtitel: Eröffnung der Leipziger Notenspur am 12. Mai 2012, Foto: Clemens Wolf

Bild in druckfähiger Auflösung unter:

www.notenspur-leipzig.de/pm140626/DSC07941_Foto_Clemens_Wolf.jpg

 

 

Von:

Leipziger Notenspur-Initiative

c/o Universität Leipzig

Grimmaische Str.12, 04109 Leipzig

www.notenspur-leipzig.de

 

Kontakt:

Leiter Leipziger Notenspur-Initiative Prof. Dr. Werner Schneider

Kontaktdaten unter www.notenspur-leipzig.de/kontakt

 

----------

Leipziger Notenspur.  Musik bewegt die Stadt.

Ausgezeichnet mit dem Europäischen Initiativ-Preis für Kultur 2013.

Vorgeschlagen von der Kultusministerkonferenz für das Europäische Kulturerbe-Siegel.