Leipziger Notenspur Leipziger Notenspur Leipziger Notenspur

Henri Hinrichsen

Lebensdaten: geboren am 05.02.1868 in Hamburg, gestorben am 17.09.1942 Auschwitz

In der Leipziger Stadtbibliothek gibt es tausende Bücher, aber auch viele Noten. Diese müssen nicht nur von einem Künstler erdacht, sondern danach auch von einem Verleger herausgebracht werden. Einer der erfolgreichsten Musikverleger Leipzigs war Henri Hinrichsen, dem der Musikverlag C.F. Peters gehörte. Die von ihm verlegten Noten sind immer noch in der ganzen Welt berühmt. Dadurch wurde Henri Hinrichsen ein wohlhabender Mann und nutzte sein Geld, um sich für seine Stadt besonders einzusetzen. Er förderte zum Beispiel Schulen, Museen und Bibliotheken. So kaufte Hinrichsen eine Instrumentensammlung für Leipzig, die den Grundstock für das Musikinstrumenten-Museum darstellte. Kannst du dir vorstellen, dass er Mitglied in über 80 Leipziger Vereinen war? Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, änderte sich die Situation für Henri Hinrichsen. Und das nur, weil er jüdischer Abstammung war. Nun wurde er aus vielen Vereinen ausgeschlossen, seine Spenden wurden abgelehnt und seine Noten sollten nicht mehr verkauft werden. Henri Hinrichsen konnte diesen Hass nicht verstehen. Er war immer stolz gewesen, Deutscher zu sein. Warum sah man ihn plötzlich nicht mehr als Teil seines Heimatlandes? Er schrieb viele Briefe an wichtige Leute und erinnerte sie daran, wie viel Gutes er für seine Stadt und sein Land getan hatte. Doch niemand hörte ihm zu. Henri Hinrichsen wurde verboten, in Deutschland zu arbeiten, und man nahm ihm seinen Verlag und sein Geld weg. Er und seine Frau mussten nach Belgien fliehen. Doch auch dort waren sie nur kurze Zeit sicher. Henri Hinrichsen wurde mit 72 Jahren von den Nationalsozialisten verhaftet und ermordet. Heute erinnert ein Gedenkstein auf dem Südfriedhof an seine Familie und Stolpersteine vor dem ehemaligen Verlagshaus.

 

Tonbeispiel

Henri Hinrichsen hat zwar Klavier gespielt, aber er hat keine Musik komponiert und ist dafür berühmt, die Musik anderer Leute zu verlegen. Deswegen gibt es von ihm hier kein Musikbeispiel.