Leipziger Notenspur Leipziger Notenspur Leipziger Notenspur

Gustav Mahler

Lebensdaten: geboren am 07.07.1860 in Kalischt (Böhmen), gestorben am 18.05.1911 in Wien (Österreich)

1886 träumte der 26-jährige Dirigent Gustav Mahler davon, in Leipzig Anerkennung in der Musikwelt zu finden. Doch leider war er nur zweiter Kapellmeister an der Leipziger Oper und stand dadurch im Schatten seines musikalischen Chefs und größten Konkurrenten, Arthur Nikisch. Außerdem lehnten die Kritiker seine neuen Ideen und seine auffälligen Dirigierbewegungen ab. Auch bei den Orchestermusikern war er wegen seiner Ungeduld und strengen Probenarbeit unbeliebt. Als diese sich beim Stadtrat beschwerten, wurde Mahler von seinem Theaterdirektor Max Staegemann verteidigt. Er gehörte zu Mahlers wenigen engen Freunden und hieß ihn in seiner Familie willkommen. Die Moschelesstraße wurde deshalb für Mahler zum zweiten Zuhause. Trotzdem war er sehr einsam und verließ Leipzig nach nur zwei Jahren. Er blickte auf eine arbeitsreiche Zeit zurück. Neben der Vollendung der Oper „Die drei Pintos“, die von Carl Maria von Weber nicht fertiggestellt worden war, entstand an diesem Ort seine erste Sinfonie. Hör doch mal rein! Nachdem er Leipzig verlassen hatte, kam Mahler viel in der Welt herum, aber fand keinen Ort, an dem er sich heimisch fühlen konnte. Ein Grund dafür war seine jüdische Herkunft. Viele Leute hatten Vorurteile gegenüber Juden und wollten deswegen nicht mit ihm zusammenarbeiten. Sie glaubten, in seiner Musik jüdische Eigenarten zu hören und lehnten sie deshalb ab. Was Mahler selbst über Religion dachte und wie sich das in seiner Musik zeigt, ist heute schwer zu sagen. Er konnte und wollte jedenfalls nicht leugnen, dass er aus einer jüdischen Familie stammte.
 

Tonbeispiele:

1.) 3. Satz der 1.Sinfonie https://www.youtube.com/watch?v=U5A5tFyXQio
2.) O, Röschen, rot   https://www.youtube.com/watch?v=l7nUuq_LJ7Q&feature